Erfahren Sie mehr darüber, welche Auswirkungen der Datenschutz auf Internetnutzer in Deutschland hat.
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In Deutschland gibt es für den Schutz personenbezogener Daten ein einheitliches Gesetz – die DSGVO. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine EU-weite Regelung, die seit Mai 2018 gilt. Sie legt fest, wie Unternehmen, Behörden und andere Organisationen personenbezogene Daten erfassen, speichern, nutzen und weitergeben dürfen. Ziel ist es, die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und ihnen mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten zu geben.
Die DSGVO gilt in allen EU-Mitgliedstaaten direkt und wird in Deutschland durch das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ergänzt. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über die Lage des Datenschutzes in Deutschland und welche Maßnahmen Sie zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ergreifen können.
Datenschutz ist ein Teilbereich des Datenmanagements und der Datensicherheit. Dabei geht es darum, persönliche Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch und Offenlegung zu schützen – und die Kontrolle über diese Daten zu bewahren. Viele beliebte Anwendungen, Websites und Produkte unterliegen jedoch kaum oder gar keiner Regulierung in Bezug auf den Data Privacy. In Ermangelung verbindlicher gesetzlicher Vorgaben legen Unternehmen häufig eigene Datenschutzrichtlinien fest, die sich an Branchenstandards orientieren – und übertragen die Verantwortung letztlich auf die Nutzerinnen und Nutzer.
Wenn Sie beispielsweise eine App oder einen Onlinedienst herunterladen, sind Sie wahrscheinlich schon einmal auf ein Dokument mit dem Titel „Datenschutzrichtlinie“ gestoßen. Darin wird beschrieben, welche Daten erfasst werden und wie das Unternehmen diese verwenden möchte. Sie können der Richtlinie zustimmen und den Dienst nutzen – oder sie ablehnen, was meist mit eingeschränktem oder gar keinem Zugriff verbunden ist. Die mangelnde Transparenz solcher Prozesse und die Frage, ob Verbraucher überhaupt ausreichend informiert sind, um eine wirklich bewusste Einwilligung zu erteilen, werden zunehmend kritisch diskutiert.
Ashkan Soltani, ehemaliger Cheftechnologe der Federal Trade Commission (FTC), wurde von der New York Times wie folgt zitiert: „Da dieses Ökosystem größtenteils verborgen und nicht transparent ist, sind die Verbraucher leider nicht in der Lage, den Informationsfluss zu sehen und zu verstehen“ [1].
Daten sind ein mächtiges Werkzeug, das aussagekräftige Erkenntnisse über das Verhalten, die Interessen, das Ausgabeverhalten und vieles mehr von Menschen liefert. In den falschen Händen können diese Daten jedoch Schaden anrichten. Beispielsweise kann ein Datenleck in einem Unternehmen, das mit Sozialversicherungsnummern oder Kreditinformationen arbeitet, zu Identitätsdiebstahl führen. Datenlecks in Regierungsinstitutionen können sich auf internationale Angelegenheiten auswirken.
Ihre persönlichen Daten sollten ausschließlich von Ihnen kontrolliert werden. Die Privatsphäre des Einzelnen wird oft als Grundrecht angesehen, ebenso wie die Religions- und Meinungsfreiheit.
In Europa gibt es ein übergreifendes Datenschutzgesetz, die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Sie gilt für Organisationen weltweit, sofern die von ihnen erhobenen Daten Personen in der EU betreffen. Ziel der DSGVO ist es, den Schutz personenbezogener Daten zu stärken und den freien Datenverkehr innerhalb der EU zu gewährleisten.
In den letzten Jahren haben die Medien begonnen, Data Privacy in sozialen Medien stärker in den Fokus zu rücken. Sie kennen vielleicht die Anhörung von TikTok im US-Kongress, bei der US-Abgeordnete CEO Shou Zi Chew zu den Datenschutzmaßnahmen der App und ihren angeblichen Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas befragten. Die in dieser Anhörung geäußerten Bedenken unterstrichen nicht nur die Notwendigkeit umfassender Datenschutzgesetze, sondern lösten auch heftige Reaktionen auf Kongressabgeordnete aus, da diese mit ihren Befragungen ein kritisches Missverständnis moderner Technologie an den Tag legten.
Doch TikTok ist nicht die einzige Social-Media-App, die mit Ermittlungen zum Datenschutz konfrontiert ist. Facebook geriet in die Kritik, weil das Unternehmen bereits 2015 vom Datenmissbrauch durch Cambridge Analytica wusste, aber nur unzureichend reagierte. Die Datenanalysefirma hatte über eine App Zugriff auf die Daten von rund 87 Mio. Nutzern, darunter etwa 310.000 in Deutschland, und nutzte diese unter anderem für den US-Wahlkampf 2016. Die britische Datenschutzbehörde verhängte das maximale Bußgeld von 500.000 Pfund [2]. Google und die zum Unternehmen gehörende Plattform YouTube mussten 170 Millionen USD Strafe zahlen, weil sie illegal persönliche Daten von Kindern gesammelt hatten, um gezielte Werbeanzeigen zu schalten [3].
Obwohl der Schutz Ihrer Online-Daten eine Herausforderung sein kann, gibt es viele Möglichkeiten, Ihre persönlichen Daten zu schützen. In der folgenden Liste finden Sie die Datenschutzrichtlinien der am häufigsten genutzten Anwendungen:
Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihr Bewusstsein für den Datenschutz zu verbessern:
Lesen Sie die Datenschutzrichtlinien, bevor Sie eine Anwendung, einen Dienst oder eine Website nutzen. Es ist verlockend, die Bedingungen einfach zu akzeptieren, wenn Ihnen ein seitenlanges Dokument vorgelegt wird. Datenschutzrichtlinien bieten jedoch eine gute Möglichkeit, herauszufinden, was Unternehmen mit den von Ihnen bereitgestellten Informationen tun.
Erwägen Sie die Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN). Ein VPN maskiert Ihre Identität, indem es Ihrem Gerät die Verbindung zum Internet über einen Drittanbieter-Server ermöglicht. Es verschlüsselt außerdem die Informationen, die Sie während der Verbindung senden und empfangen.
Überprüfen Sie die Datenschutzeinstellungen Ihrer täglich genutzten Apps. Wenn Sie Ihre Datenschutzeinstellungen nicht anpassen, stellen Sie Plattformen möglicherweise mehr Daten als nötig zur Verfügung. Überprüfen Sie die Einstellungen Ihrer am häufigsten genutzten Anwendungen und Websites und stellen Sie sicher, dass Sie unnötige Cookies und andere Datenerfassungsmaßnahmen deaktiviert haben.
Der Europäische Datenschutztag wird am 28. Januar gefeiert, um das Bewusstsein für den Schutz personenbezogener Daten zu schärfen. Ziel ist es, die Menschen über ihre Rechte bei der Datenverarbeitung zu informieren und auf die Bedeutung des Datenschutzes hinzuweisen.
Das Wissen über Datenschutz ist ein wichtiger erster Schritt zum Schutz Ihrer persönlichen Daten. Es ist auch eine hervorragende Fähigkeit, die Sie 2025 in Ihren Lebenslauf aufnehmen sollten. Wie bereits erwähnt, verarbeitet fast jedes moderne Unternehmen täglich große Datenmengen. Ob Sie im technischen Bereich arbeiten oder nicht, der richtige Umgang mit Cybersicherheitsbedrohungen ist eine Kernkompetenz moderner Arbeitnehmer.
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The New York Times, The Wirecutter. „Der Stand der Datenschutzgesetze für Verbraucher in den USA (und warum er wichtig ist), https://www.nytimes.com/wirecutter/blog/state-of-privacy-laws-in-us/.“ Abgerufen am 8. April 2025.
Mainzer Medieninstitut. „Facebook: Datenmissbrauch um Cambridge Analytica, https://www.mainzer-medieninstitut.de/facebook-datenmissbrauch-um-cambridge-analytica/.“ Abgerufen am 8. April 2025.
Tagesspiegel. „Sammeln von Kinderdaten. YouTube muss 170 Millionen Dollar Strafe zahlen, https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/youtube-muss-170-millionen-dollar-strafe-zahlen-6871636.html.“ Abgerufen am 8. April 2025.
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